Single Börse Kapitel 9








Alpträume

Als ich am nächsten Tag von der Firma nach Hause komme
erwartet mich der Alptraum eines jeden Hundebesitzers.
Die Haustüre steht sperrangelweit offen.
Panikartig springe ich aus dem Wagen und renne ins Haus.

"Caro, Caro, komm her meine Dicke, CARO wo bist Du"

Scheiße, Scheiße, kein Hund im Haus.
Im Wohnzimmer überall Urin und Kot.
Der Putz neben der Tür zum Hof ist abgekratzt bis auf die
Steine.
Ich Arsch habe schon wieder vergessen die Tür offen zu
machen.
Das kann doch nicht wahr sein.
Mein Gott, die Dicke hat verzweifelt versucht nach draußen zu
kommen um ihr Geschäft zu machen.
Und als nichts mehr ging hat sie dann halt ins Wohnzimmer.....

Aber warum ist die Haustür auf ?
Ich hatte den Türgriff doch schon hochkant montiert
(Hundesicher)
Aber das ist jetzt erst mal egal.

Wo Ist Sie ????
Draußen vor der Haustür läuft mir die Schwiegermutter meiner
Nachbarin übern Weg.
Sie ist gerade mit dem Auto aus Richtung Dorf gekommen.

"Caro ist unten am Dorfeingang."

Das kann doch nicht wahr sein.
Schweiße, das sind fast 5 Kilometer von hier und das direkt an
einer vielbefahrenen Landstrasse.
Was bin ich für ein Idiot, das ich immer wieder vergesse die
Tür zum Hof offen zu lassen.
Alles meine Schuld, alles meine Schuld,
wenn die Dicke jetzt überfahren wird...
nicht auszudenken, mein zur Zeit einziger seelischer Halt .

TOT ?

Ich reiße mir meine Hose vom Leib und schmeiße mich vor
aller Augen, die Haustür steht immer noch sperrangelweit
offen, in meine alte Hose die ich zum Hundespaziergang trage.

Ich muss quer über die Felder rennen, dann sind es nur knapp
2 Kilometer.
Während ich losrenne brülle ich immer wieder nach meinem
Mädchen.

"CARO, CARO komm meine Süße"
"Caro, komm schnelllll"

Am Feldrand angekommen bleibt mir fast das Herz stehen.
Gemütlich vor sich her trottelnd kommt mir mein Hund
entgegen.
Hört mich rufen und rennt mit der von mir so geliebten Art
mir entgegen.
Als ich sie am Halsband packen kann, reiße ich sie an mich
und wälze mich überglücklich vor Freude vor den Augen der
verdutzenden Nachbars - Schwiegermutter und einiger nicht
weniger verdutzen Autofahrer mit ihr über den Boden.

Meine Dicke ist unversehrt.
SIE LEBT.
Danke, Danke, Danke

Wie ich erst am nächsten Tag erfuhr, muss Caro runde 5
Stunden unterwegs gewesen sein.
Ständig am Rand dieser stark befahrenen Landstrasse, auf der
die Autofahrer weder Rücksicht auf Mensch noch auf Tier
nehmen.

Der Himmel hat es gut mit uns und ganz besonders mit mir
gemeint.

Der Tag war gelaufen.
Ich räumte das Wohnzimmer auf und ging zur Belohnung weil
mein Mädchen so brav wiedergekommen war ausgiebig mit ihr
Spazieren.
Morgen wollte ich dann Manu1593 eine weitere Mail schicken.

Gegen 22 Uhr rief Martina an.
Ich erzählte ihr die Geschichte mit Caro.
Sie war erschüttert und froh das nichts passiert ist.

"Aber was ist denn jetzt mit Deiner E Mail Geschichte, Geht
da jetzt was ? Erzähl doch mal"

"Da gibt es im Augenblick noch nicht viel zu erzählen,
ich bin immer noch der Ansicht das man eine Frau über das
Herz und die Gefühle ansprechen sollte,
Lars meint aber das wäre Quatsch, die Mädels heut zutage
ständen alle mehr auf reale Tatsachen sprich Geld."

"Tja, da kann ich Dir auch nicht weiterhelfen, aber wenn Du
mich fragst, dann geh einfach Deinen Weg weiter.
Ist zumindest für Dich der ehrlichste."

"Das denke ich auch.. Gute Nacht."


Als ich nachmittags von der Firma komme sind zwei Anrufe
auf dem Antwortbeantworter.

Schwiegermamma will wissen wann ich Ex wieder nach Hause
hole.
Und die Nachbarin hat mich angerufen das Sie keinen Bock
mehr hat die Kataloge rüberzuschleppen.
Kann ich verstehen.
Muss langsam auch mal die Kataloge aus der Garage räumen
damit ich das Motorrad wieder reinstellen kann.
Hat aber Zeit bis morgen.


Heute ist Mail Tag.
Kurz eine Runde mit der Dicken durch die Lennewiesen.
Die bedrückte Stimmung hier hat sich mittlerweile ein wenig
gelegt, deshalb halte ich mich mit der Caro Geschichte erst mal
geschlossen.
Reicht wenn die anderen die Geschichte später erfahren.









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