Single Börse Kapitel 34







Neue Wege

Meine Motorradtourteilnahme viel ins Wasser.
Meine Ex hatte sich abends für den nächsten Tag angekündigt
und ich hatte ein ungutes Gefühl.

„Was hast Du mit Caro gemacht?
Was hast Du mit meinem Hund gemacht?"

„Hör auf, du tust mir weh, wenn Du mich so angreifst,
Du weißt doch selber wie sehr sie mir fehlt."

„Aber so ganz von alleine stirbt man nicht.
Was hast Du mit ihr angestellt?"

„Das habe ich Dir doch auch schon hundert mal am Telefon
gesagt.
Der Doktor meinte es wäre Krebs."

„Ja wie meinte?
Ist sie den nicht Untersucht worden?"

„Auch da habe ich Dir doch schon x mal gesagt.
Ich habe es auch erst gemerkt als es viel zu spät war.
Ich habe vorher nichts mitbekommnen."


„Das gibt's doch gar nicht.
Das muss man doch merken.
Oder hast Du dich einfach nicht genug um sie gekümmert?
Wer weis wie das hier gelaufen ist?"

„Hör auf, bitte.
Du weist doch wie sehr ich mich um Caro gekümmert habe.
Sie hatte immer frisches Wasser und Futter und wir sind jeden
Nachmittag raus zum Spielen."

„Gut, das muss ich Dir ja glauben.
Ist auch gar nicht so sehr der Grund warum ich gekommen
bin."

„Und warum machste mich dann so an, was willste denn?"

„Die Scheidung."

„Wie, die Scheidung?"

„Was heißt wie die Scheidung.
Ich kann es Dir auch gern buchstabieren."

„Ist schon gut, ich kann selber Lesen und Schreiben.
Aber warum jetzt so urplötzlich?
Ich dachte wir wollten das so weiter laufen lassen,
wegen der Steuer und so weiter."

„Ich habs mir halt anders überlegt.
Man kann seine Meinung ja auch mal ändern.
Oder"

„Klar, aber Du bist Dir im klaren darüber, das Du dann eine
Menge Geld in den Sand setzt."

„Jaja, weiss ich auch.
Aber ich will es halt so."

„Stopp mal, lass mich überlegen,
könnte es sein das Dein neuer Freund dahintersteckt?
Willst Du wieder heiraten?"

„Bist Du verrückt, auf so was lasse ich mich nie wieder ein."

„Ja aber warum dann. Das
macht doch gar keinen Sinn."

„Ja, hast ja Recht,
Er will das.
Er hat keinen Bock auf eine verheiratete Frau.
Deswegen."

„Du hast doch eh Deinen Familiennamen behalten?
Da weis doch keiner das Du irgendwo noch verheiratet bist."

„Ist doch egal, er will es halt so und fertig."

„Jetzt verstehe ich auch Deine lange Mähne,
wo Du doch vorher immer so auf Kurzhaarschnitte gestanden
bist.
Und diese Hippymäßigen Klamotten,
hat mich auch schon gewundert.
Sieht aus, als hättest Du gestern Deinen sechzehnjährigen
Geburtstag gefeiert."

„Bist Du jetzt fertig?"

„Ja, entschuldige.
Ist mir nur so aufgefallen.
Und wenn Du das unbedingt möchtest, dann lass uns nächste
Woche noch mal sprechen, dann habe ich in der Zwischenzeit
Gelegenheit, einen Anwalt zu suchen.
Ist das ok für Dich?"

„Ja ist ok,
ach da ist noch was."

„Ja, was?"

„Ich vermisse da noch ein paar Fotos von mir,
so ein Karnevalfoto zum Beispiel!"


Au scheiße.
Sie hatte es erfahren das ich ihr Foto ins Internet gestellt hatte.
Wie klein das Internet doch war!

„Oh, ich glaube die habe ich oben im Schuhkarton bei den
anderen Fotos von mir. Möchtest Du die jetzt sofort
mitnehmen? Ich würde aber gerne ein paar davon behalten
als Erinnerung."

„Meinet wegen kannst Du die alle behalten, so wie ich jetzt
aussehe, erkennt mich eh kein Mensch mehr wieder."

„Stimmt, ich glaube wenn Du mir so irgendwo über den Weg
gelaufen wärst, hätte ich Schwierigkeiten Dich zu erkennen."

„So, sieh zu das Du das mit dem Anwalt geregelt kriegst. Ich
muss wieder los, will noch ein paar Freundinnen besuchen.
Ich melde mich am Telefon."

Klatsch fiel die Tür ins Schloss.
Mist, dafür hatte ich die Motorradtour sausen lassen.
Sie hatte sich total verändert seit sie mich verlassen hatte.
Ihre ehemals kurzen Haare waren um gut 50 Zentimeter länger
geworden. Ihre Haarfarbe, früher häufig ins blonde oder rote
gehend war einem kräftigem dunklem Schwarz gewichen.
Ihre Kleidung... Alles an ihr war anders. War so wie er es
wollte.
Mir war klar, das ich diese Frau für ewig verloren hatte.









Zurück zur Auswahl

     Weiter zum nächsten Kapitel