Single Börse Kapitel 33







Bergab


Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe im Fitnessstudio.
Mario war gestern bei einem Verkehrsunfall ums Leben
gekommen. Nahmen die schlechten Nachrichten den
überhaupt keine Ende?
Die Presse hatte am Abend zuvor ausführlich über den
schweren Autobahnunfall auf der A2 berichtet. Ich hatte der
Mitteilung aber keine große Bedeutung zukommen lassen.
Wer tat das schon noch, bei der Anhäufung von Unglücken,
die wir im täglichen Leben zu sehen und zu hören bekamen.
Martina stand mit rotgeweinten Augen neben mir vor dem
Studio. Wir waren kurz rausgegangen.

„Warum, warum, warum er?"

„Hast Du mitbekommen Martina wie es passiert ist?"

„Ja, er war auf dem Weg zu einer Reparatur irgendwo im
Osten. Die sagen, es war überhöhte Geschwindigkeit.
Genaues wissen die noch nicht.
Sein Wagen hat die Leitplanke durchbrochen und ist dann
eine Böschung hochgeschossen.
Und oben stand so ein verdammter Scheiß Baum.
Er soll auf der Stelle tot gewesen sein."

„Ich habs gestern nur kurz im Fernsehen gesehn, sah aber
gar nicht gut aus. Mist, er wollte doch morgen bei mir noch
mal wegen dem Wagen vorbeischauen."


„Er hat morgens noch mit mir telefoniert. Wir wollten
eigentlich zusammen in die Disco. Und jetzt das...."

Martina konnte ihre Tränen nicht halten.

„Hallo ihr beiden, oh ich seh schon, ist nicht so der richtige
Zeitpunkt."

Lars kam aus dem Studio.
„Was ist den?"

„Ich wollt nur fragen ob Du Bock hast morgen mitzufahren.
Wir planen eine Motorradtour ins Sauerland, wird mal wieder
Zeit den Bock ein wenig zu prügeln."
„Zeit hätt ich
schon, reichts Dir wenn ich's Dir morgen früh
am Telefon sage ?"

„Bin morgen früh schon unterwegs, aber Anja ist zu Hause,
kannst es ihr ja sagen. Wär schön. So ich muss los, dann
vielleicht bis morgen. Tschau."

„Tschau Lars.
Sag mal Martina hast Du schon irgendwas von wegen
Beerdigung gehört? Ich hab im Augenblick Probleme, so
kurzfristig Urlaub zu bekommen."

„Nein, das steht noch nicht fest.
Du entschuldige, aber ich glaube ich schaffe das heute Abend
hier doch nicht.
Ich fahr wieder nach Hause.
Sei nicht böse, das ich Dich jetzt so stehen lasse.
Aber es geht nicht mehr."

„Nee, klar, kann ich verstehen.
Geht mir ja auch sehr nahe.
Aber ich denke ich bleibe hier, habe die nächste Zeit nur noch
selten die Möglichkeit zum kommen.
Und wenn ich schon mal da bin.
Halt die Ohren steif. Und wenn Du reden möchtest,
Du hast ja meine Nummer."

„Danke ist lieb von Dir.
Ich mach mich wieder weg.
Tschüss"

„Tschüss Martina"


Vor dem Spinningrad vorne rechts, auf welchem Mario
meistens saß, lag eine einsame rote Rose.
Ich glaube ich wusste von wem sie stammte.









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