Single Börse Kapitel 19








Fallrückzieher

Wau, meine Ex,
war sie jetzt schon so in ihrem neuen Job aufgegangen
das mit mir schon Termine ausmachte?
Hieß das früher nicht mal las uns mal treffen ?
Morgen war Donnerstag,
Studio war erst Freitag wieder angesagt,
sollte sie doch kommen, dann hatte ich es hinter mir.

Mir war schon ein wenig mulmig zumute,
schließlich waren Monate seit unserem letzten Treffen
vergangen.
Ob sie sich verändert hatte ?
Hatte sie zugenommen oder abgenommen?
Vielleicht eine neue Frisur?
Wie würden sich meine Gefühle verhalten?
Würden eventuell alte Gefühle bei mir wieder aufleben?
Gefühle die nie ganz verschwunden waren.
Jetzt, wo ich gerade meinte aus dem Loch rausgekommen zu
sein,
würde ich morgen wieder auf den Boden des Loches
geworfen?
Ich hatte ein ungutes Gefühl.


Caro stand freudig schwanzwedelnd neben mir.
Jetzt waren es zwei ungute Gefühle.


„Sag ihr doch einfach ab, wenn Du dich nicht traust"

Lars war am Telefon.

„Geht doch nicht, ich kann doch nicht ewig weglaufen.
Irgendwann muss das doch mal alles geregelt werden und ich
glaube ich bin mittlerweile stark genug das zu überstehen."

„Was habt ihr den noch großartig zu regeln? Ich dachte Sie
hat ihre Sachen schon lange weggeholt. Sag mal was ist
eigentlich mit Ihrem Motorrad, hat sie das auch schon oder
steht das da bei Dir noch irgendwo rum? Ich hätte nämlich
eventuell einen Käufer dafür."

„Das steht hier noch, kannste aber nicht haben, denn das will
sie selbst wieder haben. Ich glaub sie hat jetzt seit kurzem
eine eigene Wohnung mit Garage, aber ich denke das werde
ich ja morgen alles Gewahr."

„OK, dann mach mal gut bis morgen, ich denke wir sehen uns
im Studio, dann kannst Du mir ja erzählen wie es gelaufen ist
und eventuell können wir ja auch unser Gespräch von neulich
mal fortführen. Bis morgen.".
<

„Ja bis morgen Lars, Tschaui"


Sie kam, und alles wurde viel schlimmer als ich es mir
vorgestellt hatte.
War sie eigentlich immer schon so schön gewesen?

Wir verhielten uns sachlich, wie zwei Erwachsene.
Es war grausam.
Sie regelte alles nüchtern und kühl in ihrem Sinn.
Mir war es egal.
Als sie sich von Caro zum letzten Mal verabschiedete
konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken.

Lange noch stand ich am Flurfenster und sah ihrem
wegfahrendem Auto hinterher.

Klatsch.
Ich war wieder unten angekommen.

Eine halbe Flasche Wodka half ein wenig.









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