Single Börse Kapitel 12









Lebensgefahr


Der nächste Morgen begann unerfreulich.
Caro hatte ihren Lieblingsknochen, den wir schon geraume
Zeit vermisst hatten wiedergefunden.
Im Blumentopf des großen Ficus der im Flur stand.

Nachdem sie ihn vom Boden der Pflanze ausgegraben und sich
ausgiebig in der so gut duftenden Blumenerde gesuhlt hatte,
fand sie es an der Zeit, ihre Zähne mal wieder zu schärfen.

Ich schmiss die Reststücke der Pflanze weg, wischte den
Boden und machte mich auf zur Arbeit.


BLITZ

So ein Mist, auch das noch, wie schnell war ich denn ?
Na toll, fast 70 Kmh.
Fing ja wieder gut an heute morgen.
Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen.
Die lieben Mitarbeiter von der Obrigkeit standen in letzter Zeit
regelmäßig hier und versuchten den fließenden Verkehr zu
zähmen.
Der Tag auf der Firma verlief gewohnt langweilig.
Für den Nachmittag hatte ich mir vorgenommen,
die Reste der Weihnachtsbeleuchtung vom Haus zu
deinstallieren.
Die Außentemperaturen reichten schon langsam an 20 °.
Und der Weihnachtsmann auf dem Garagendach
erschien mir nicht mehr so ganz zeitgemäß.
Also Leiter raus und rauf aufs Dach.

Ich sah das Unheil schon weitem kommen.

Mein Nachbar von gegenüber ging wie jeden Tag mit seinem
Hund auf dem abgeschlossenem Grundstück gegenüber spazieren.
Weiß der Teufel, warum er vergaß die Türe zum Grundstück
hinter sich zu schließen.
Der LKW näherte sich mit großer Geschwindigkeit aus
Richtung Dorf.
Ich stand auf der Leiter als der Hund mich sah.
Freudig mit dem Schwanz wedelnd rannte er auf mich zu.
Ich schrie mir fast die Seele aus dem Leib.

„Nein , Nein, bleib, „
„Rufen Sie Ihren Hund zurück"
„Scheiße, Scheiße, NEINNNN"

Der LKW hatte keine Chance mehr zu bremsen.
In hohem Bogen flog der Hund durch die Gegend und landete
auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Ich zitterte am ganzen Körper.
Ich war nicht in der Lage die 5 Sprossen,
die ich auf der Leiter stand hinabzusteigen.
Meine Hände krampften sich verzweifelt um den Holm.
Der Nachbar hatte scheinbar gar nicht richtig
mitbekommen das sein Hund entwischt war.
Als er um die Ecke kam und den in sich
zusammengekrümmten Hund auf der Straße
liegen sah brach er fast zusammen.
Ich stand immer noch zitternd auf der Leiter und
stammelte nur die ganze Zeit

„Scheiße, Scheiße, Scheiße"

Der Nachbar packte den Hund am Halsband und
zog ihn hoch.
Wie durch ein Wunder schüttelte der sich nur
kurz und trottete mit dem Nachbar ins Haus.
Nachdem ich es geschafft hatte,
die fünf Sprossen doch noch herabzusteigen,
musste ich mich erst mal auf die Garage setzen.

Wenn das mit meiner Dicken passiert wäre....

Ich konnte die Tränen nicht mehr bei mir halten.

Am späten Abend klingelte der Nachbar noch kurz an.
Er war mit dem Hund beim Tierarzt.
Bis auf eine Gehirnerschütterung und ein paar Schürfwunden
war alles in Ordnung.
Nie wieder geht mein Mädchen hier ohne Leine an der Straße.









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