TodesWelt






Der letzte Weg



Wenn man am Ende steht,
dort, wo der Weg zu Ende geht,
wenn Du weist das Du gerade in Deinem letztem Kapitel liest
und das Buch des Lebens sich für Dich schliesst,
Wenn Du spürst das nichts mehr geht
dann sprich nur noch ein letztes Gebet.


Danke für alle die Dich liebten,
Danke für alle, die mit Dir fühlten
Danke für alle Wege die Dir offen standen
die leichten und die schweren die immer einen gutes Ende fanden.


Danke für jeden Augenblick
egal ob er voll Leid oder voller Glück
Danke für das Wunder dieser Welt
und am Schluss Danke für das was einzig zählt

Danke für den Mensch, der Dir das Liebste ist
der noch ein wenig bleibt, wenn Du gegangen bist
Danke für das Wissen und die Glückseligkeit
das sich Eure Seelen finden für immer in der Ewigkeit

für Bärbel

( 07.2008 )



Nun bist Du doch gegangen
läßt mich hier allein
hast dich einfach aufgehangen
sollte wohl so sein.


Welche Chance hatte ich ?
Meine Liebe war Dir zu kalt
Zuwenig, die Hand die durch's Haar Dir strich
und jetzt hängst Du irgendwo im Wald.


Nur eine Träne laß mich der Welt noch geben.
Ein letzter Schluck vom bitteren Wein.
Vorbei auch für mich all irdisches Streben.
Morgen schon werd ich wieder bei Dir sein

( 1997 )




Blühe


Rote Rose, so rot
Dein Dorn sticht liebe tot

Blaue Rose, so blau
Ich warf Dich ins Grab meiner Frau

Schwarze Rose, so schwarz
ich fand einen Liebesersatz

Violette Rose, so violett
sie ging mit einem anderen ins Bett

Braune Rose, so braun
Ich hab ihm den Schädel eingehaun

Weiße Rose, so weiß
morgen erwartet mich mein gerechter Preis

Rote Rose, so rot
schon morgen bin ich tot

(1991)








Tod


Du kommst verfrüht
ich bin gar noch nicht bereit
sieh, wie mein Herz noch glüht,
sich übers Leben freut.


Nein, Angst vor dir, die hab ich nicht
Warum auch, was soll den schon passieren?
Offen schau ich in Dein Gesicht
Was würde ich denn schon verlieren?


Die wahre Prüfung ist doch das Leben
Du bist nur das Ergebniss das am Ende steht,
und vielleicht wirst Du mir die Antwort geben
woraus mein Sein besteht.


Denn welchen Sinn hast Du,
Anfang oder Ende,
die Frage stellte ich mir immerzu
ob Dein Erscheinen für den Anfang eines neuen Weges stände.


Nun, wohl an, so lass es geschehen
Ich bin zwar noch nicht bereit
aber wenn Du rufst, dann muss ich wohl gehen.
Jedes Ende hat seine Zeit.


Nur die Zeit, die endet nie
nur ein kleines Stück,
ein kleiner Teil war es, den ich mir lieh.
nun geb ich ihn Dir zurück.


Was brachte all mein Denken, all die Gefühle
mir zu Lebenszeiten
doch, vielleicht wird ja meine Seele
mich in eine neue Welt begleiten


Ich habs verstanden und ich bin bereit,
es ist nun mal so, das alles auf dieser Welt
das Ende seiner Zeit
schon bei der Geburt in seinen Händen hält.

(2004)








Und wenn auch nur ein Mensch an Deinem
Grab steht und um Dich weint,
dann hat sich Dein Leben gelohnt.










Hilferuf


Verwirrte Gedanken streichen durch die Nacht,
die Einsamkeit zeigt dem Herzen Ihre Macht
Unruhen die den Körper rütteln,
Der Alkohol, nur Versuch sie abzuschütteln,
Suche und Versuche, schon dem Wahne nah,
alles so verwirrt und trotzdem klar,
Der Geist hat aufgehört zu sein,
Die letzten Hoffnungen bleiben klein,
Wo ist der Ausgang, wo ist das Loch?
Die letzte Kerze, sie flackert noch.
Doch beeil dich, sie erlöscht schon bald.
Hör meinen Schrei der durch die Stille halt.
Gib mir Deine Seele, gib sie mir
Lass sie für mich brennen, das ich nicht erfrier.
Gib sie mir, nur ein kleines Stück,
lass mich schmarotzem an Deinem Glück.
Hilf mir, zieh mich aus diesem Sumpf
Meine Krallen sind schwach und viel zu stumpf.
Es ist so schwer, sich des Lebens zu erwehren
Grad jetzt, wo sich die Zeichen der Niederlage mehren,
Steh mir bei in dieser Dunkelheit,
Sei bei mir wenn das Monster der Finsterniss nach mir schreit,
Lass es nicht zu, das es mich in sich zieht,
Das es die Seele mir raubt und mein Herz verglüht.
Hilf mir den Nabel des Bösen zu trennen,
lass die Kerzen des Lebens wieder für mich brennen,
sieh die Hilflosigkeit in mir,
auch wenn mein Auge schon nicht mehr weint,
halt mich ganz fest und bewahr mich vor allem,
damit die Sonne für mich auch morgen noch scheint.

(2004)







Reh


Zierlich und behende springt
das Reh. Ein Vogel singt
vom Baum herab. Die Sonne
scheint in vollem Strahl. Welch Wonne
solch ein Tag in sich vereinen kann. Doch
sieh, ein Jäger naht. Noch
ahnt man nicht, was er
an Absicht in sich trägt. Sehr
behutsam ist sein Schritt. Leise,
Stück für Stück. Eine Meise
oder war es eine Amsel zieht sich leise
in ihr Nest zurück. Gleich
hat der Jäger sein Ziel erreicht. Weich
zeichnet sich das Reh vor dem
Waldesrand. Ach könnte es nur sehn
das der Jäger naht. Doch die Gänge
der Welt sind geschrieben. Eine Strenge
Macht hat sie bestimmt. Jedem Schicksal
ist sein Weg bestimmt. Jede Wahl
die man im Leben trifft ist
vorbestimmt. Keine List
die das umgeht. Ein Ende
kommt für alles. Ach, stände
doch mehr Macht uns zu, nie mehr erkranken
und das Ende wie gewünscht. Welch dem Wahnsinn nahe Gedanken
liessen sich dann Träumen. Ein letzter Blick
des Rehes streift die Sonne. Ein weiteres Stück
Ewigkeit geht mit im fort. Nur für Sekunden
hallt der Schuss im Wald. Weiter ihre Runden
und völlig unbeeindruckt dreht
sich die Erde. Der Ablauf geht
wohl weiter so bis zur Ewigkeit. Jeder Weg zielt
auf ein Ende hin. Es ist als spielt
eine starke Macht ihr Spiel. Womöglich werde
ich es bald schon wissen. Die Erde
gibt ihr Geheimniss den Lebenden niemals preis. Doch
vielleicht wartet als des Lebens Lohn die Antwort auf alle Fragen. Nur noch
wenige Sprünge habe ich hier
in meinem Wald. Mein Jäger ist schon nah bei mir.

(2004)







Das Anlitz


Sieh genau in mein Gesicht,
sieh hin und belüg mich nicht.
ich sehe es schon lange und ich mag mich nicht betrügen.
In meinem Anlitz steht der Tod geschrieben.


Sei ehrlich und habe bloss kein Mitleid.
Du weisst, für jeden ist es irgendwann soweit.
Keiner entzieht sich diesem Spiel.
Am Ende wartet immer das gleiche Ziel.


Mein Körper sagst Du, wäre doch noch jung.
Und auch meine Bewegung wäre noch voller Schwung.
Komm, sieh in meine Augen und hinter die Fassade.
Vieles im Leben ist nur Maskerade.


Glaub mir, auch mir tut es weh zu gehen
Würde gerne noch tausend Sonnenaufgänge sehen.
Doch meine Seele möchte in ihre Heimat zurück
Vielleicht wartet dort ja schon das einzige Glück.


Die Jahre der Suche sie waren vergeben
Ich wollt doch nur ein kleines Stück vom Glück in meinem Leben
Doch wenn man merkt, das die Richtung des Lebens nicht stimmt,
ist es besser wenn man Abschied nimmt.


Trag keine Trauer und Verzweiflung in Dir.
Denk darüber nach und freu Dich mir mir.
Das Leben hielt nie das für mich bereit
worauf sich meine Seele schon jetzt unendlich freut.

Für Kerstin

(2004)








In mir ist ein Gefühl,
so weich und warm,
so voller Milde
und gleichzeitig so zehrend.

Alles in mir ist im Aufbruch
wie ein Schiff zwischen Sturm und ruhiger See.
Weiche Wogen des Erfreuens
und die pochende See der Sehnsucht.

Sehnsüchtig erwartend den Hafen,
wo Wärme und Geborgenheit mich fallen läßt
in das schon verloren geglaubte Gefühl kindlichen Vertrauens.

Die Farben des Lebens leuchten intensiver denn je zuvor,
denn ich ahne das Ende der Reise.

( 1996 )





Der Wind


Ein heftiger Wind weht übers Land,
dort wo eben noch die Rose stand,
ragt aus der Erde nur ein dünner Stiel
Ja, stürmische Zeiten zerstören viel.


Langsam schaukelt mein Körper im Wind,
Schlimm, das so ein Leben sein Ende nimmt.
Doch es ging einfach nicht weiter,
Nür Trübsinn, kein Tag mehr heiter.


Ach, was hatte ich Angst los zu lassen,
Angst, etwas zu verpassen.
Doch, das ist vorbei.
Ich bin endlich FREI

(2004)






Brüder

Komm, reich mir Deine Hand
Lass Liebe siegen über den Verstand
Leg es zur Seite, Dein Gewehr
komm, setz Dich zu mir her.
Lass uns gemeinsam unsere Lieder singen.
Die Frauen sollen Trunk und Essen bringen.
Im Schein des Feuers wollen wir heute sitzen
und uns lustig stimmen mit unseren Witzen.
Mein Bruder sollst Du heute sein.
Denn schon Morgen schießen wir uns
auf Befehl die Schädel ein.





Letzter Brief aus dem Schützengraben

Gleißend der Himmel über mir,
ein letzter Gruß, den send ich Dir
Hoffnung, habe ich keine mehr
schon gleich erwartet mich das Flammenmeer
oder trifft die Druckes Welle doch zuerst?
Nur gut, das Du mein Weinen jetzt nicht hörst
Brennende Körper und Fleisch das fliegt.
Angst und Entsetzen das in aller Augen steht.
Kein Ausweg überall nur Geschrei.
Bete für mich zu Gott, ich hab Dich lieb. Gleich ist's vorbei

(2004)





Der Tod

Endlich oder nicht. Ohne Anfang
in sich selbst. Mir ist nicht Bang
vor meines Seiens Ende. Mein Glaube ist so klar und hell
ich weiss, über meiner Vernunft und all meinem Wissen
trohnt eine ewige Seel.

(2004)







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